Bruno Maderna: HYPERION – Theater Freiburg

© Fotos: Beatrix von Pilgrim

Besetzung HYPERION

AUSGEZEICHNET MIT DEM GÖTZ FRIEDRICH PREIS 2002

Pressestimmen:

OPERNWELT Februar 2001

„Noch nie wohl hat ein Regisseur Hölderlins Hyperion in einen so konkreten Kontext gebracht wie Jörg Behr in Freiburg. Mit Erfolg, dies sei vorweggenommen. Denn die Breisgauer Umsetzung von Madernas «Lirica in forma di spettaculo» folgt mit Überzeugungskraft einer Hölderlin-Hyperion’schen Prämisse: «Ein jeder treibt das Seine, nur muss er es mit ganzer Seele treiben.» Alles ist zeitlich und räumlich fixiert – im Zeitalter von APO und RAF, von spätbürgerlicher Saturiertheit und Opposition. (…)
Stimmig und überaus originell lenkt Jörg Behr die Massen über die Bühne und lässt organisch das Geschehen daraus erwachsen. Das ist nicht nur handwerklich gut gemacht, es zeugt auch von hoher Kreativität, wie die Bilder und Wunschbilder miteinander korrespondieren, wie Szenen eingefroren oder zurückgefahren werden, wie Emotion und Gefühlskälte aufeinanderprallen. Fast könnte man ob dieser wohldurchdachten, sorgfältig umgesetzten Regie schon befürchten, dass die Musik an den Rand des Illustrativen gedrängt wird. Aber nur fast. Jörg Behr und Kwamé Ryan haben nicht gegeneinander gearbeitet – man spürt vielmehr, wie hier eine Produktion im Bewusstsein zweier ebenbürtiger Komponenten gewachsen ist. Das eine lenkt vom anderen nicht ab, es ergänzt sich oder führt zueinander hin. «Handwerker siehst du, doch keine Menschen»: Zumindest in Bezug auf diese, hohe Maßstäbe setzende Produktion im letzten Jahr der Ära Ammann in Freiburg hätte Hölderlin geirrt: Aufwühlender kann gut gemachtes Theater kaum sein.“
„Hölderlin anno 1968“ von Alexander Dick

BADISCHE ZEITUNG am 22. Dezember 2001

„Diese Variante des „Hyperion“ fesselt über weite Strecken, eben weil sie eminent spannend ist, spannend sogar im Stillstand, spannend, wenn scheinbar nichts passiert. Jörg Behr (…) kann aus winzigen Regungen, aus minimalen Körper- und Haltungs- und Minenspiel ganze Geschichten andeuten. Er kann die Szenenbewegung in eine artifiziellen Zeitlupen-Pantomime zur konzertanten Musik überführen, er kann die Szene auch regelrecht einfrieren lassen – Stillleben mit Darstellern. Der junge Mann ist ein Riesentalent, Intendanten aufgepasst!“
„Hölderlin, der Terrorist“ von Heinz W. Koch