Bruno Maderna/Henry Purcell: MEETING DIDO am Theater Augsburg

© Fotos: Nik Schölzel

Besetzung MEETING DIDO

Pressestimmen:

BAYERISCHER RUNDFUNK, BR 4 Klassik am 24. April 2012

„Es ist ein Brückenschlag zwischen den Epochen: rund 300 Jahre liegen zwischen Henry Purcells Oper “Dido und Aeneas” und “Satyricon” von Bruno Maderna aus dem Jahr 1972.  (…)
Es ist nichts mehr wie sonst im Theater Augsburg: Eine Aufführung, die im Garderobenbereich beginnt, mit Bruno Madernas Oper, und sich dann im Pausenfoyer des 1. Ranges fortsetzt. Dort ist – wie ein Stück im Stück – Purcells “Dido und Aeneas” zu erleben. Zwei Orchester spielen an diesem Abend, eines barock und eines modern. Viele Klänge kommen von einer Tonspur, die größtenteils noch von Bruno Maderna selbst stammt. Und: immer wieder mischen sich die Sphären. 
Mit dieser gekonnten Werkmischung hat das Theater erneut gezeigt, dass eine Oper nicht Museumsstück bleiben muss, sondern auch mal weitergedacht werden kann, damit wir nicht in überholten Kunstformen erstarren. Die Studierenden machten sich das Kontrastprogramm aus Barock und Avantgarde mit viel Esprit vollkommen zu eigen. Die jungen Künstler beeindruckten sowohl musikalisch als auch schauspielerisch. Faszinierend war aber vor allem die große Bühnenpräsenz und Hingabe, mit der sie aufwarteten.“
„«Meeting Dido» – das Theater Augsburg im Strudel der Zeiten“ von Julika Jahnke

Augsburger Allgemeine am 25. April 2012

„Grundidee: Indem Regisseur Jörg Behr und Musikdramaturg Tilmann Böttcher die Opern verbinden, ist der Tod des Römischen Reiches gegenwärtig. Anfang und Ende sind verknüpft, zumal Didos Schicksalsthema auch im „Satyricon“ in der Passage der unglücklichen „Ephesus-Witwe“ durchgespielt wird.
So entstand ein (…) spannendes Spiel im Spiel: Barock und Moderne durchdringen sich. „Satyricon“ ist angelegt als dekadentes Festmahl, als Party eines sinnentleerten „Neureichen“, des entlassenen Sklaven Trimalchio. Die Gäste – wie auch das Augsburger Publikum – werden im Erdgeschoss empfangen, wo der kostümtechnisch absurd verdickte Trimalchio und die Entourage warten. Es geht um Genuss, um Trimalchios Verdauung, der er sich ungeniert widmet, aber es geht letztlich nur um Geld, um Geld wie Dreck, das ihm Habinnas buchstäblich in den Hintern schiebt. Und Madernas Musik spielt dazu: Kapellmeister Eberhard Fritsche ist mit dem Hochschulensemble in die Szene integriert: ironische, radikale Klänge, deren Höhepunkte dann erst im Foyer im ersten Stock kommen. Dort kann das Spiel beginnen. Trimalchio bietet seine Gästen Purcells „Dido und Aeneas“. Rollen und Darsteller werden durchgemischt. Trimalchio, erst madig unbeweglich, mutiert zu Aeneas, agil, schwarzhaarig, feingliedrig – eine tolle Partie für Manuel Ried, der sein Tenormaterial technisch und gestisch großartig einsetzt. Nicht nur Purcells Hexen treiben Dido in die Enge, hier sind es auch die Partygäste von Madernas „Satyricon“, die das Spiel in die Hand nehmen.
Jörg Behr verknüpfte die Collagesprünge zwischen lebhaft modernisiertem Barocktheater und „Satyricon“-Groteske mit szenischem Geschick, Tempo und Hingabe. (…) Das Publikum feierte die Mitwirkenden.“
„Kampf um Rom“ von Manfred Engelhardt

Meeting Dido auf der Website des Lepold Mozart Instituts der Universität Augsburg